Der Deutsche Schulpreis
Als einzige Auslandschule unter den Preisträgern 2017 belegte die Deutsche Schule Rio de Janeiro den 2. Platz. Der 1. Platz ging an die Elisabeth-Selbert-Schule in Hameln.
Die Laudatio der Robert-Bosch-Stiftung:
Die Deutsche Schule Rio de Janeiro ist eine inklusive Schule, die konsequent vom Kindergarten bis zum Abitur die Begegnungen unterschiedlicher Art fordert und fördert. Sie praktiziert eine intensive Zusammenarbeit zwischen brasilianischen und deutschen Kulturen, indem sie Mehrsprachigkeit als Schlüsselkompetenz für einen erweiterten Weltzugang vermittelt und nachhaltig zum besseren Weltverständnis beiträgt. Von Respekt geprägte Begegnungen zwischen Schülerinnen und Schülern, Eltern, Lehrerinnen und Lehrern sowie dem weiteren Personal kennzeichnen das Miteinander und machen die Schule zu einer der beliebtesten in Rio.
Curriculare Flexibilität, differenzierte Förderpläne, adaptive Unterrichtsformen und sprachsensible Prüfungsformate eröffnen Schülerinnen und Schülern in ihrer Unterschiedlichkeit vielfältige Zugänge zu Wissen und Können und bringen sie ans Ziel: Hohe Haltekraft und Versetzungsquote sowie ein steigender Anteil deutscher Abiturabschlüsse bei brasilianischen Mutter- sprachlerinnen und Muttersprachlern sind besondere Merkmale.
Im Unterricht werden die Kinder und Jugendlichen stark einbezogen, interaktive Medien klug genutzt und kritisches Denken gefördert; außerschulische Lernorte und soziale Projekte werden systematisch in den Unterricht integriert und auf hohem Reflexionsgrad genutzt, um aus mehreren Fächerperspektiven eine kritische Weltsicht zu vermitteln. Das Kollegium arbeitet auf allen Ebenen spiegelbildlich zwischen den Sprachen und Kulturen, nutzt ein Methodencurriculum und setzt evidenzbasierte Methoden der Unterrichts- diagnostik zur kontinuierlichen Verbesserung ein. Intensive Mitarbeit im Unterricht sowie hohes sprachliches und fachliches Niveau sind das Resultat der abgestimmten Bemühungen.
Gute Schulpraxis im Mittelpunkt
Vielen Schulen in Deutschland gelingt es, für Lernen zu begeistern und Schule als Ort des Staunens zu gestalten. Sie setzen Kreativität frei, lassen Lust an Leistungen entstehen, stärken Lebensfreude und Lebensmut und erziehen zu Fairness und Verantwortung. Diese hervorragenden Schulen sind pädagogisch richtungsweisend und Inspiration für andere.
Damit ihre Konzepte und Ideen auch für andere Schulen wirksam werden können, brauchen sie öffentliche Aufmerksamkeit und Anerkennung. Deshalb haben die Robert Bosch Stiftung und die Heidehof Stiftung im Jahr 2006 den Wettbewerb des Deutschen Schulpreises ins Leben gerufen. Mit dem Preis wollen die Stiftungen pädagogische Leistung würdigen und für die Schulentwicklung in Deutschland insgesamt nutzbar machen.
Grundlage des Wettbewerbs ist ein umfassendes Bildungsverständnis, das in den sechs Qualitätsbereichen zum Ausdruck kommt: Leistung, Umgang mit Vielfalt, Unterrichtsqualität, Verantwortung, Schulleben und Schule als lernende Institution.